Tubeless Reifen sind eine Faszination für sich, im Segment der Rennradreifen noch immer etwas exotisch. Du hast vielleicht meinen Blogbeitrag von 2020 (schon 3 Jahre her mittlerweile) gelesen, in dem ich über die weniger schönen Seiten von Tubeless am Rennrad berichtet habe. Aber was genau ist schiefgegangen und wo stehen wir heute in puncto Standards und besten Kombinationen aus Tubeless Felgen und Reifen? Tauchen wir ein!
Kaufratgeber Tubeless Rennradreifen
Für alle die eine direkte Produktempfehlung wollen mache ich es kurz. Es gibt Tubelessreifen die auf jeden Fall empfohlen werden können, aus eigener Erfahrung und nach dem Berichten aus Fachzeitschriften. Folgende Kriterien habe ich für die Empfehlung hervorgehoben:
- ETRTO und andere Standards:
- Rollwiderstand nach Bicycle-Rolling-Resistence (https://www.bicyclerollingresistance.com/)
- Testergebnisse
- Preis
41.99EUR
38.99EUR
79.99EUR
49.99EUR
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Letzte Aktualisierung am 18.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
*) Getestet wurden die Reifen in einem unabhängigen und nachvollziehbaren mechanischen Rollwiderstandsmessverfahren auf www.bicyclerollingresistance.com. Wattwerte bei 5.0 bar (72PSI) gemessen, ein niedriger Wert ist besser.
**) TOUR-Magazin Test Ausgabe 08-2023
Warum der erste Versuch (2020) gescheitert ist, Rennrad Tubeless-Reifen aufzusetzen
2019 und 2020 sahen wir einen rasanten Anstieg in der Popularität von Tubeless-Systemen für Rennräder. Erste Profi-Teams setzten auf diese Neuentwicklung im Rennradsegment. Diese Reifen versprechen weniger Pannen, verbesserte Rollwiderstandswerte und bieten die Möglichkeit, mit niedrigerem Reifendruck zu fahren. Was aktuellem Wissen nach mit höherer Geschwindigkeit bzw. besserer Effizienz einhergeht.
So habe ich mich an das Thema früh, als Early-Adopter, herangewagt. Und einige Flüche in meine Werkstatt geschrien. Milde gesagt: nicht alles lief reibungslos.
Einige Gründe für die Schwierigkeiten waren:
- Inkompatible Komponenten: Damals gab es keinen einheitlichen Standard. Felgen und Reifen verschiedener Marken passten nicht immer nahtlos zusammen. Das führte zu Montageproblemen und Undichtigkeiten.
- Unzureichende Dichtmittel: Die damaligen Dichtmittel waren oft nicht in der Lage, die Reifen effizient abzudichten. Denn am Rennrad werden deutlich höhere Luftdrücke gefahren als bei etablierten Schlauchlos-Systemen, zB. am Auto oder Mountainbike.
- Mangelhafte Kits und Komponenten: In meinem Test habe ich mit DT Swiss Felgen und mitgelieferten Tubeless-Ventilen gearbeitet, die sich als totale Nullnummer herausstellten.
- Fehlende Standards: Herstellerübergreifende Standards fehlten 2020 noch.
Der wichtigste Grund ist und bleibt jedoch das Thema der Standards. Heute gibt es ein Ergebnis entsprechender Gremien und Vorgaben der ISO. Das war vor in Vergangenheit noch alles ganz anders. Den ersten Standard versuchte Shimano und Hutchinson Tires 2006 zu etablieren, der aber in kaum einem Produkt zu finden war. Vorgaben anderer Hersteller, zB. Mavic’s Road UST, folgten, aber fanden ebenfalls keinen Anklang.
Dies führte dazu, dass manche Reifen zu große Toleranzen in der Fertigung hatten. Felgenhersteller versuchten dies auszugleichen. In Kombination konnte das bedeuten: zu großer Reifen auf zu kleiner Felge. Oder zu kleiner Reifen auf zu großer Felge. Obwohl es immer „622mm Reifendurchmesser“ sein sollten, es ist immer Spielraum eingebaut. Und das führte dazu, dass Reifen unmöglich auf die Felge aufzuziehen waren, oder im umgekehrten Fall katastrophal von der Felge „geplatzt“ sind.
Kompatibilität – Warnung!
Manche Reifen geben einen maximalen Luftdruck (max. bar / PSI) an, der für Tubeless falsch und gefährlich sein kann. Beispielsweise meine Schwalbe Pro One TLS Reifen haben einen max. 7.5bar Lufdruck auf der Flanke stehen. Das ist gefährlich und irreführend!
Gemeint ist hier lediglich der max. Luftdruck laut Reifenhersteller – der maximale Luftdruck für dein Laufrad ist jedoch in Kombination mit der Felge zu definieren. Mit der Einführung von Tubeless gilt der max. Luftdruck von Reifen und Felge. Für viele Tubelessfelgen und alle TSS-Felgen (siehe unten) gilt ein maximaler Luftdruck von 5.0bar – egal was auf dem Reifen steht.
Die aktuellen Standards: Was sagt die ETRTO dazu?
Das European Tyre and Rim Technical Organisation (ETRTO) hat erkannt, dass klare Standards erforderlich sind, um die Einführung von Tubeless-Systemen im Rennradsport zu unterstützen. Sie haben spezifische Richtlinien für die Abmessungen von Tubeless-Reifen und -Felgen vorgegeben, die sicherstellen, dass beide Teile nahtlos zusammenpassen.
Die Standards definieren Parameter wie den inneren Felgendurchmesser, den äußeren Reifendurchmesser, die Felgenbreite und andere technische Daten, die gewährleisten, dass Reifen und Felge korrekt miteinander interagieren.
Von Gremien und Herstellern: Welche Standards wurden festgelegt?
Eine Arbeitsgruppe der ISO (welche die Standards anhand der Vorgaben der ETRTO (European Tire and Rim Technical Organisation) umsetzt), das aus Spitzenreitern der Fahrradreifen- und Felgenproduktion besteht, hat mittlerweile Standards für Rennrad-Tubeless-Reifen eingeführt. Mit der Unterstützung von Marken wie Zipp, Mavic, Schwalbe und Continental gewährleisten die ETRTO-Richtlinien, dass ein neu gekaufter Tubeless-Reifen und eine entsprechende Felge mit hoher Wahrscheinlichkeit nahtlos und sicher harmonieren.
Dank dieser Normen können Verbraucher nun auf verlässliche Produktkennzeichnungen vertrauen, die über verschiedene Marken hinweg konsistent sind. Darüber hinaus wurde ein einheitlicher struktureller Aufbau für das Felgenbett festgelegt, was zuvor ein Bereich der Unsicherheit war: Sollte es mit oder ohne Haken sein?
Ein bemerkenswerter Durchbruch der Arbeitsgruppe war die Festlegung von Toleranzbereichen für Reifen. In der Vergangenheit neigten einige Hersteller zu sehr engen Toleranzen, was die Montage von Tubeless-Rennradreifen erschwerte. Als auch unklaren Werten im max. Druck des Reifens in Kombination mit der Felge. Während dies die Wahrscheinlichkeit eines Reifenabrutschens verringerte, war die Installation eine Herausforderung.
Offiziell folgen Systeme, die diesen Standards entsprechen, der Bezeichnung „Tubeless Crochect“ (TC) für hakenhaltige Felgen und „Tubeless Straight Side“ (TSS) für hakenfreie Varianten.
Interessanterweise besitzen TSS-standardisierte Tubeless-Felgen keine Haken. Diese scheinbare Anomalie (will man doch generell mehr Sicherheit) erleichtert jedoch gerade bei modernen Ultraleicht-Felgen die Produktion. Ein zusätzlicher Schutz vor dem Abspringen des Reifens ist „nur“ dadurch gegeben, dass solche Kombinationen nicht mit mehr als 5 Bar Luftdruck betrieben werden sollten. Aber noch immer nicht alle Reifen sind heute korrekt markiert und tragen einen zu hohen max. Luftdruck an der Flanke.
Die besten Kombinationen für Rennradfelgen und Reifen
Während viele Kombinationen, die den ETRTO-Standards entsprechen, gut funktionieren sollten, gibt es einige Kombinationen, die sich in der Praxis als besonders zuverlässig und leistungsstark erwiesen haben.
Bedeutend ist, dass die Hersteller möglichst transparent darlegen, mit welchen Produkten sie kompatibel sind. So geben Felgen- und Reifenhersteller häufig heraus mit welchen Kombinationen man gute Ergebnisse erwarten sollte. Oder mit welchen Reifen welche Felge überhaupt kompatibel und „sicher“ ist.
Schwalbe Reifen
Laut dem nordrhein-westphälischem Hersteller Schwalbe sind alle TLR-/TLE- Modelle (ab Modelljahr 2020) mit TSS und TC kompatibel.
Continental Reifen
Bei Conti sind nur bestimmte Reifen mit TSS und TC kompatibel. Das magische Wort heißt hier „TR“ – Tubeless Ready. Alle Reifen, wie zB. die „Continental Grand Prix 5000 S TR“ führen diesen Hinweis immer im Produktnamen und auf der Reifenflanke. Reifen ohne „TR“ im Namen sind nicht für TSS/TC vorgesehen. Die entsprechenden Produkte sind erst relativ spät auf dem Markt gekommen (2023). Vorher waren die Reifen theoretisch auch kompatibel, jedoch auf eigenes Risiko, denn bei den Reifen ohne das „TR“ Kennzeichen war auch ein irreführender max. Luftdruck aufgedruckt (weit über den max. 5.0bar).
Zipp, Giant und Enve – TSS Felgenhersteller
Vor allem die Hersteller Zipp, Giant und Enve haben ihre komplette Produktpalette auf Tubeless Straight Side umgestellt. Praktisch alle Produkte werde hier nur noch ohne Felgenhorn gefertigt. Das bedeutet besonders vorsichtig in der Montage zu sein. Der Reifen darf in keinem Fall die nach ISO als Maximum festgelegten 5.0bar überschreiten. Egal was auf dem Reifen als max. Empfehlung aufgedruckt sein darf. Denn noch immer gibt es Hersteller, die zwar dem TSS und TC Standard entsprechende Produkte fertigen, aber einen irreführenden max. Luftdruck vorgeben.
Natürlich gibt es noch viele andere großartige Kombinationen da draußen. Wichtig ist, dass du beim Kauf darauf achtest, dass beide Teile – Reifen und Felge – den aktuellen Tubeless-Standards entsprechen.
Versichere dich, dass der Reifen, für den du dich entscheidest, eine offizielle Angabe zu TSS oder TC macht. Entweder auf der Website oder in der Montageanleitung.
Tipps zum Aufziehen von Tubelessreifen am Rennrad
Tubeless ist nicht gleich Tubeless. Bereits in meinem ersten Post von 2020 habe ich sehr viele Kommentare bekommen, dass das doch alles ein Kinderspiel ist. Man habe ja selbst schon einen Reifen aufgesetzt und war in kurzer Zeit durch, ganz ohne Probleme. Absolut – das kann und sollte auch mittlerweile die Regel sein! Ich habe mittlerweile viele Kombinationen aus Felgen und Reifen auf Tubeless am Rennrad aufgesetzt. Es gibt zwei Szenarien.
Szenario 1: Neuer Reifen und neue Felge. Ist der Reifen und die Felge Clean, dann ist das Tubeless-Setup meist einfach. Häufig kommt das Laufrad mit einer Tubeless-Felge, ganz ohne Felgenband, oder ab Werk mit einem Tubeless-Felgenband. Alles ist sauber und dicht, der Reifen muss nur noch aufgezogen werden. Kurzer Luftstoß (mit Kompressor oder Reservoir an der Standpumpe) und der Reifen sitzt. Im „schlimmsten Fall“ muss man vlt. etwas Montage-Fluid (Wasser mit Spüli) auf die Reifenwulst bringen, damit der Reifen besser flutscht.
Doch es geht auch ganz anders. Szenario 2:
Es kann sein, dass man die Felge selbst abdichten muss (Tubeless-Felgenband aufkleben). Der Reifen ist evtl. schon eingefahren oder es ist ein lange eingefahrenes System, man möchte eine andere Felge oder Reifen aufziehen, vlt Tubelessmilch nachfüllen.
Oder gar der Reifen sitzt extrem eng, will gar nicht auf die (zur Sicherheit vom Felgenhersteller überdimensionierte) TSS Felge hüpfen. Die Toleranzen wurden extrem eng gewählt, der Reifenhersteller macht den Reifen extra eng und der Felgenhersteller die Felge extra groß (aber noch im Toleranzbereich) um einen Umfall (durch abspringenden Reifen) zu vermeiden.
Da bleibt es nur viel Glück zu wünschen und ein dickes Fell! Jetzt muss man stark sein und möglichst alle Kniffe aus dem Repertoire holen. In die Hände spucken, Ärmel hoch und VIEL VIEL Geduld mitbringen.
Generell empfiehlt es sich für die Montage der Tubeless-Reifen mindestens 24 Stunden Zeit zu nehmen. Und nicht mit einer sofortigen Ausfahrt zu planen. Selbst wenn der Reifen direkt sitzt kann er in der ersten Zeit deutlich schneller Luft verlieren. Bis alle kleinen Löcher mit Dichtmilch gestopft sind. Das gilt generell immer für Tubeless-Reifen, nicht nur beim Rennrad.
Best Case Szenario Montage:
Im besten Fall (was meist bei MTB- und Gravel-Reifen gilt) ist die Tubeless Montage nicht schwer und folgt diesen einfachen Schritten:
- Reifen auf Felge einseitig aufziehen und Ventil installieren.
- Zweite Reifenseite auf die Felge ziehen und dabei schon die Dichtmilch an der Reifenflanke eingießen. Danach diese Reifenseite komplett auf die Felge ziehen.
- Mit einer Standpumpe und etwas Druck viel Luft in kürzester Zeit in den Reifen bringen, meist springt der Reifen direkt auf die Felge mit einem ‚PLOPP‘.
- Eventuell die Milch noch im Reifen verteilen (durch rotierende Bewegungen des Laufrads) und prüfen ob der Reifen die Luft hält, eventuell nachpumpen. Fertig.
Worst Case Scenario
Wenn alles schief geht, dann sieht der Prozess deutlich komplexer aus. Die folgenden Schritte geben die grobe Idee wieder. Im Detail folgen die Schritte und Fotos gleich danach.
Unterhalb der folgenden Anleitung findet ihr auch noch einen Link zu einem Beitrag, speziell zur Tubeless-Montage (inkl. „harte Fälle“ und Tipps).
Tipp 1: Reifen setzen lassen
Damit Tubeless funktioniert muss die Luft im Reifen dicht halten. Dazu muss der Reifen extrem eng auf der Felge sitzen. Entsprechend sind die Reifen nur mit viel Geschick auf die Felge zu bringen. Und man wird den Reifen bis max. erlaubten Druck aufpumpen müssen, was aber auch dann noch nicht genug ist. In meinem Fall sind laut DT SWISS diese Felgen bis max. 5.0 Bar erlaubt. Laut Schwalbe ist der Reifen aber bis 6.5 Bar freigegeben. Es gilt also das Limit von 5.0 Bar für mich.
Es empfiehlt sich den Reifen mit Schlauch zuerst aufzupumpen. Aus drei Gründen:
a) der Reifen passt sich der Felge an und dehnt sich (er „setzt“ sich), dazu muss der Reifen am besten mind 48 Stunden mit Schlauch und maximalem Druck ruhen;
b) Fehlstellungen können erkannt und ausgeglichen werden (wenn der Reifen an manchen Stellen nicht korrekt sitzt); Das war in meiner Montage der Fall, siehe Bilder unten.
c) Bei der späteren Schlauchlosmontage ist eine Reifenseite bereits auf der Felge und die Konvertierung zu Tubeless gelingt einfacher.
Der Reifen muss an der Flanke rundherum perfekt sitzen. In meinem Beispiel tut er dies nicht, siehe Bild unter dem Absatz. Deshalb muss der Reifen noch mal die Luft rauslassen und mit einer Wasserlösung an der Flanke eingerieben werden. So verringert man die Reibung und der Reifen springt beim zweiten Versuch und einer „Massage“ nach und nach komplett auf die Felge.
Jetzt bleibt der Reifen mind. 48 in dieser Position ruhen. Ich habe ihn zusätzlich mit einer 25km Ausfahrt weiter an die Felge angepasst, wieder auf maximalen Druck aufgepumpt und wieder zwei Tage ruhen lassen.
Tipp 2: Tubeless Montage
Wenn der Reifen nun mit Schlauch sich der Felge angepasst hat kann man zum finalen Schritt übergehen. Den Schlauch entfernen und erst ohne Dichtmilch aufsetzen. Wenn alles passt, dann mit Dichtmilch wiederholt aufpumpen und hoffen, dass nun alles sitzt und keine Luft mehr entweicht. Die nächsten Tage wird man aber den Reifendruck unbedingt prüfen müssen. Wie folgt die Schritte im Detail.
Nach diesem explosiven Unfall sind die weiteren Fotos zwar ausgeblieben. Aber hier hilft nur noch alles verfluchen, Pause machen und durchatmen. Irgendwann klappte es dann aber doch mit den Tubeless Reifen, ganz ohne Schlauch.
Noch mehr Tipps für harte Tubeless-Fälle findet ihr hier:
Vorteile der Tubeless Rennradreifen
Zum Schluss über die Motivation zu sprechen ist vielleicht nicht optimal. Aber die Erfahrung zur Montage zu teilen war einfach der primäre Punkt dieses Beitrags. Was genau sind die Beweggründe um überhaupt ein Rennrad auf Tubeless umzurüsten? Eben aus Perspektive des Rennradfahrers.
Gewicht:
Ich habe mein Laufrad vor und nach der Tubeless-Montage gewogen. Der Unterschied ist sehr klein und dürfte in der Regel nur geringfügig „pro“ Tubeless zählen. Vergleicht man Tubeless mit einem TPU Fahrradschlauch, dann ist Tubeless sogar minimal schwerer.
Rollwiderstand:
Mittlerweile gilt es als gesetzt, dass Tubeless-Reifen in einer Liga mit Latex- und TPU-Schläuchen spielen. Wobei ich zumindest keine finale Studie oder Conclusio finden konnte, welche System den geringsten Rollwiderstand haben soll.
Geringerer Luftdruck:
Prinzipiell formiert sich eine Bewegung pro reduziertem Luftdruck bei Fahrradreifen, die besagt, dass Reifen mit ausgewogenem Luftdruck schneller rollen als pauschal die Reifen auf maximal empfohlenen Druck des Reifen-/Felgenherstellers zu pumpen. Ein geringerer Luftdruck ist jedoch mit Schläuchen genauso gut möglich. Lediglich das Argument, dass man gegen Durchschläge mit Tubeless besser gesichert ist, gilt für Rennrad praktisch nicht. Da diese Panne in der Regel nur Offroad auftritt.
Pannenschutz:
Zuletzt der wichtigste Aspekt der Tubeless-Bewegung. Die Dichtmilch im Reifen verhindert kleinere Pannen am Schlauch, die sonst zu einem platten Reifen geführt hätten. Wer also häufiger Probleme mit platten Reifen aufgrund schon spitzen Steinen oder Glasscherben am Rennrad zu tun hatte wird Tubeless lieben.
Fazit und Empfehlung
Würde ich Tubeless Rennradreifen weiterempfehlen?
Ja, aber mit Einschränkungen. Es ist denkbar, dass die Konvertierung gut klappt. Aber das ist nicht die Regel.
Die Tubeless-Technologie für Rennräder hat seit 2020 große Fortschritte gemacht. Dank klarer Standards und besserer Produkte ist es jetzt einfacher und sicherer denn je, den Umstieg zu machen. Wenn du also nach einer verbesserten Performance und weniger Pannen suchst, könnte jetzt der richtige Zeitpunkt sein, um Tubeless auszuprobieren!
Einschränkungen gelten insofern, dass es immer unverhoffte Pannen geben kann:
- Wenn das Tubeless-Setup nicht klappt, dann sitzt man ziemlich tief in der Sch**e, ist das Dichtmittel erstmal im Reifen, so wird daraus schnell eine Sauerei.
- Beim ersten Setup hat man vielleicht Glück – keine Sauerei, alles ohne Probleme geklappt. Doch spätestens in 6-12 Monaten wirst Du den Reifen wieder nachfüllen müssen oder eine Panne haben. Plane gute voraus, mache dich mit Tubeless-Flicken vertraut.
- Sei Vorsichtig mit dem max. Druck von 5.0 Bar – am besten sowohl bei TC und TSS Felgen IMMER unter dem Limit bleiben.
Bleib sicher und genieße die Fahrt!
Für alle Unentschlossenen sind TPU Fahrradschläuche eine gute Idee: