Info: In diesem Beitrag wurden Produkte vom Hersteller bereitgestellt. Der Test erfolgt jedoch unabhängig und eine Bezahlung erfolgte nicht. Erfahrt mehr über Werbung auf FRnet.
daysaver war ein Kickstarter Projekt (ich berichtete) welches von Start weg überzeugte. Wie in allen guten Geschichten mit Happy End geht natürlich auch diese gut aus. Schweizer Präzision als Klischee wird hier nicht nur breit getreten sondern tatsächlich in ein Produkt gegossen. Wer sein Risikokapital im Projekt von gestern investierte freut sich heute über das genialste Minitool der Welt. In meinem Test zeige ich was dieses kleine Wunderwerk kann. Super klein und super leicht. Und wie man das leichteste Notfall-Kit zum Rennradfahren bastelt. Fester Bestandteil meines Ultralight-Bikerepair-Kit: das daysaver Minitool.
Funktion Pro Gramm Verhältnis: Ungeschlagen
Mit 45 Gramm für 9 Funktionen ergibt das Tool schmale 5 Gramm pro Funktion! Wie das geht? Mit dem Bit-im-Bit System. Wo normalerweise der Bit-Schlüssel nur einfach genutzt werden kann fängt die Funktion beim daysaver Minitool erst an. Stecke einfach in deinen Bit einen noch kleineren Bit. So wird aus dem 8mm Sechskant dann 4mm oder gar 2mm.
Folgende 9 Funktionen sind im Tool enthalten:
- 2, 2.5, 3, 4, 5 und 8mm Hex (Sechskant) Schlüssel – der heutzutage am häufigsten benötigte Standard an allen Fahrrädern
- Kreuz (Schraubenzieher)
- T25 (Torx, beliebt bei MTB und Scheibenbremsen)
Das ist wirklich eine Menge. Doch ist die Funktion mit jedem Schlüssel gegeben? Oder ergeben sich Nachteile in der Bedienung? Schauen wir mal ins Detail.
Hebel und Wirkung
Minitools sehen immer gut aus. Wie Schweizer Taschenmesser imponieren sie mit Funktion. Klein und praktisch in der Hosentasche. Aber in der Not kann man das richtige Werkzeug einfach aufklappen. Messer, Säge, Pinzette. Beim Fahrrad eben Sechskant und diverse kleine Helferlein. Doch einen Nachteil haben alle diese Tools. Der Hebel fehlt.
Werkzeug entwickelt das Drehmoment immer durch einen entsprechend passenden Hebel. Ein Satz Sechskant-Schlüssel wird mit jedem Sprung in der Größe auch einen längeren Hebel anbieten. Nicht, weil das gut aussieht. Sondern weil man eine M8 Schraube mit einem ganz anderen Drehmoment bearbeiten muss als eine kleine M3. Zu den großen Kalibern zählen am Rad zB. Pedale. Diese werden mit einem Drehmoment bis zu 45Nm festgezogen. Hier sind Minitools Fehl am Platz.
Mit dem kleinen Hebel kann man ein solches Drehmoment einfach nicht wirken. Zumindest bei gängigen Minitools nicht. Denn diese sind so konstruiert, dass die einzelnen Schlüssel zwar praktisch eingeklappt werden können, aber bei der Hebelwirkung hapert es.
Das ist zumindest bei den meisten Minitools die Achillesferse. Klappt das beim daysaver besser?
Prinzipiell kann man jeden Bit im daysaver sowohl in das längere oder kürzere Ende stecken. Das ist ein wichtiges Detail. Denn so kann man es sich zumindest aussuchen, ob man damit an eine schwer zugängliche Stelle kommen möchte (langes Ende) oder eben mehr Hebel haben möchte (kurzes Ende). So kann man durchaus ein paar Newtonmeter auf die Schraube wirken. Doch ich bin kritisch, ob das auch für auch bei fest zugezogenen Pedalen klappt.
Zum Glück sind die Stellen am Rad mit so viel Drehmoment rar. Wer mutig ist wird im Notfall auch einen zusätzlichen Hebel am daysaver improvisieren können. So schnell wird sich das hochwertige Chrom-Stahl (1.4034 – die Werkstoffnummer, wer mehr dazu googlen möchte) auch nicht verbiegen. Testen möchte es aber nicht, wie viel Last das Tool wirklich aushält bis es nachgibt.
Abgerundet wird das Tool durch Neodymium Magneten, welche die Bits sicher fixieren. Diese fallen dann auch nicht einfach heraus oder gehen verloren.
Bei meinem Testprodukt war auch ein praktischer Halter für die Flaschenhalterbohrung dabei. Da ich aber viele verschiedene Räder fahre nutze ich das nicht. Stattdessen stelle ich mir lieber ein flexibles Kit zusammen, welches alle Pannentools enthält. Es gibt noch Kappen für die Bit-Endstücke, damit die spitzen Bits keine Löcher machen. Leider waren diese bei meinem Test nicht dabei.
Das leichteste Rennradkit
Notfall-Kits sind kleine Bündel die im Fall der Fälle die Fahrt retten können, in dem der daysaver ein wichtiger Bestandteil ist. Nämlich dem leichtesten Notfall-Kit der Welt. Was beim Rennrad praktisch und hilfreich ist, wenn man sich nicht immer so voll laden muss. Und alles schnell in einer kleinen Tasche dabei ist.
Was sind die Komponenten, welche ich immer beim Rennradfahren dabei habe? Easy – das kann jeder Rennradfahrer im Schlaf aufzählen:
- Schlauch: Hier kommt der ultraleichte Schwalbe Aerothan Rennradschlauch zum Einsatz. Nur 41 Gramm schwer, es geht (fast) nicht noch leichter, nur noch wenige Gramm könnte ich durch einen Tubolito sparen. Aber den Hang zur Perfektion habe ich noch nicht entwickelt.
- Minipumpe: Die Lezyne CNC Pocket Drive ist die kleinste Minipumpe die ich kenne. Nur 18cm lang passt diese sogar in eine Werkzeugtasche. Gleichzeitig bin ich von der Funktion überzeugt, auch 43mm Gravelbike-Reifen bekomme ich schnell aufgepumpt.
- Reifenheber: Mit den Pedros Microlever hat der US Hersteller sich wieder selbst übertroffen, diese sind super klein und funktional. Gleichzeitig ist darin ein Platz für einen Quicklink für die Kette, damit deckt das Tool noch eine weitere Notfunktion ab. Ein schöner Bonus der praktisch kein Gewicht hat.
- Minitool: Hier kommt der besagte daysaver mit 45g zum Zug.
Das komplette Kit ergibt ein Fliegengewicht von:
Damit ist mein Notfall-Kit sogar noch leichter als das vergleichbare „Every Ride Carry“ Kit vom König der Weight-Weenies: Rides of Japan Sub – 330g Every Ride Carry | ERC 2021
Absolute Empfehlung für den YT-Channel übrigens, da ist wirklich jedes Video sehenswert und cinematischer Genuss.
Und nun kommt ihr. Wer kann das Kit von 224 Gramm schlagen? Denkbar wäre noch etwas Gewicht bei der Tasche zu sparen. Hier kommt übrigens eine alte Kopfhörer-Tasche von Sennheiser zum Einsatz.