Wir alle lieben Radfahren. Gerade als Rennradfahrer und Vater von zwei Kindern hat Sicherheit heute für mich einen ganz anderen Stellenwert als früher. Einer der wichtigsten Sicherheitsfaktoren ist der Fahrradhelm (wenn auch oft genug umstritten: „Warum ich keinen Fahrradhelm trage„). In diesem Blogpost werden wir uns mit Fahrradhelmtests in Magazinen, den verschiedenen Sicherheitsfaktoren bei Fahrradhelmen und insbesondere der MIPS-Technologie (Multi-Directional Impact Protection System) auseinandersetzen.
Ich zeige euch die besten, weil sichersten, Fahrradhelme auf dem Markt.
Fahrradhelmtests
Fahrradhelmtests sind von entscheidender Bedeutung, um die Schutzwirkung eines Helms zu bewerten. Die Tests werden von unabhängigen Organisationen wie der Stiftung Warentest oder dem Consumer Product Safety Commission (CPSC) durchgeführt. Sie umfassen verschiedene Kriterien, darunter Aufpralltests, Strapazierfähigkeit, Gewicht und Belüftung.
- Aufpralltests: Bei Aufpralltests werden Fahrradhelme unter kontrollierten Bedingungen auf ihre Stoßdämpfungsfähigkeit getestet. Sie simulieren die gängigsten Unfallszenarien wie direkte Aufpralle oder seitliche Stöße. Die Helme werden mit verschiedenen Geschwindigkeiten und aus verschiedenen Höhen auf spezielle Testoberflächen fallen gelassen. Die Messungen helfen dabei, die kinetische Energie und die damit verbundenen Belastungen auf den Kopf zu quantifizieren.
- Strapazierfähigkeit: Die Strapazierfähigkeit eines Helms ist ein weiterer wichtiger Faktor. Helme sollten den täglichen Gebrauch, Stürze und leichte Erschütterungen standhalten. Im Rahmen der Tests wird überprüft, wie widerstandsfähig das Helmmaterial gegenüber äußeren Einflüssen wie Kratzern, Schlägen oder UV-Strahlung ist.
Nun werden diese Tests häufig in Magazinen aufgeführt oder teilweise haben Magazine ihre eigenen Versuchslabors. Was wirklich einzigartig ist und in keinem anderen Land so häufig zu finden ist. Folgende Magazine und Tests möchte ich kurz hervorheben:
- Velomotion Testjahrbuch Sonderausgabe 2023: Gravel-, Rennrad und Kinderhelme vorgestellt
- RoadBIKE 07/2023: Größen- und Kaufberater für Rennradhelme
- TOUR 06/2023: 20 Helme im Test
Diese Tests könnt ihr wie immer online nachlesen mit Readly, hier eine kurze Affiliate-Werbung in eigener Sache 🙂
Hol‘ dir das Fahrradmagazin Abo
- BIKE Bild, RennRad, TOUR Magazin und viele mehr!
- Monatliche Laufzeit (mtl. kündbar)
- Online und Offline verfügbar
- Im Browser oder in App auf Tablet/Handy
Danach 9,99€/Monat. Jederzeit kündbar. Disclaimer: Dies ist ein Affiliate-Link.
Sicherheitsfaktoren bei Fahrradhelmen
Neben den Ergebnissen aus Fahrradhelmtests gibt es weitere Sicherheitsfaktoren, die bei der Auswahl eines Helms zu berücksichtigen sind.
- Passform: Ein Fahrradhelm sollte gut passen, um maximalen Schutz zu bieten. Ein korrekt sitzender Helm sitzt flach auf dem Kopf, ohne zu wackeln, und bedeckt die Stirn bis zum Hinterkopf. Verstellbare Riemen und ein Einstellsystem ermöglichen eine individuelle Anpassung.
- Haltbarkeit: Die Haltbarkeit eines Helms ist von großer Bedeutung, da ein Helm nach einem Sturz oder einer Beschädigung ausgetauscht werden sollte. Hersteller geben in der Regel Empfehlungen zur Lebensdauer eines Helms, da die Materialien im Laufe der Zeit altern und an Schutzfähigkeit verlieren können. Als Daumenregel gilt: Helm nach 2 Jahren austauschen.
- Gewicht und Belüftung: Der Tragekomfort eines Helms spielt eine große Rolle, um sicherzustellen, dass Radfahrer den Helm gerne tragen. Gewicht und Belüftung sind dabei entscheidende Faktoren. Ein leichter Helm reduziert die Belastung des Kopfes und erhöht den Tragekomfort, während eine gute Belüftung die Hitzeentwicklung verringert und den Kopf kühl hält. Nicht selten sieht man Radfahrer den Helm am Lenker spazieren fahren, was meist an der schlechten belüftung mancher Helme liegt. Schwitzt man unter dem Helm dann trägt man diesen auch ungern. Die Belüftung ist damit ein wesentlicher Sicherheitsaspekt.
- Sichtbarkeit: Eine gute Sichtbarkeit ist ein weiterer Sicherheitsfaktor. Helme mit reflektierenden Elementen oder integrierten Lichtern erhöhen die Sichtbarkeit bei schlechten Lichtverhältnissen oder bei Fahrten in der Dunkelheit.
MIPS-Technologie
Heute findet man den kleinen (gelben) „MIPS“-Sticker an praktisch jedem Helm. Doch was genau ist das?
Multi-Directional Impact Protection System – Die MIPS-Technologie ist ein bedeutender Fortschritt in der Fahrradhelmindustrie. Sie wurde entwickelt, um den Schutz gegen Rotationskräfte bei einem Sturz zu verbessern. Rotationskräfte entstehen oft bei schrägen oder seitlichen Aufprallen und können schwerwiegende Kopfverletzungen verursachen.
Entwickelt wurde das MIPSystem von Biomechanik-Ingenieuren des Royal Institute of Technology in Stockholm, welche auch MIPS als Unternehmen gegründet haben. Es ist also nicht nur ein System sondern ein Privatunternehmen welches die entsprechenden Patente hält.
- Funktionsweise von MIPS: Das MIPS-System besteht aus einer dünnen Schicht im Inneren des Helms, die zwischen der Helmaußenschale und dem Polster platziert ist. Diese Schicht ermöglicht es dem Helm, sich um einige Millimeter zu drehen, wodurch ein Teil der Rotationsenergie absorbiert und von der Kopfhaut abgelenkt wird. Das MIPS-System verringert so die übertragenen Rotationskräfte und minimiert das Risiko von Kopfverletzungen.
- Wissenschaftliche Unterstützung: Die MIPS-Technologie basiert auf wissenschaftlichen Studien, die zeigen, dass Rotationskräfte zu Gehirnerschütterungen und anderen schweren Verletzungen führen können. Unabhängige Tests und Untersuchungen haben gezeigt, dass Helme mit MIPS im Vergleich zu herkömmlichen Helmen einen verbesserten Schutz gegen diese Art von Verletzungen bieten.
Noch mehr Details zu MIPS findet ihr in den erwähnten Magazinbeiträgen im TOUR und RoadBIKE Magazin. Für eine ausführliche Beschreibung sehr zu empfehlen, wer mehr wissen möchte.
Die besten Fahrradhelme
Wie erwähnt wollte ich auch direkt auf Produkte eingehen, welche in den erwähnten Tests besonders gut abgeschnitten haben. Hier findet ihr eine Übersicht dieser:
247.99EUR
186.99EUR
63.99EUR
109.99EUR
247.99EUR
186.99EUR
63.99EUR
109.99EUR
Letzte Aktualisierung am 18.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API
Nicht alle Helme müssen mit MIPS ausgestattet sein um eine gute Sicherheitsnote zu bekommen. Es ist zwar ein gutes Feature, aber anhand der Tests aus dem TOUR-Magazin 2023/06 sieht man, dass das nicht der einzige Sicherheitsfaktor ist. Auch Helme ohne MIPS schneiden gut in den Tests ab. Weshalb ich gezielt auch Helme in die Tabelle aufgenommen habe, die ohne kommen.
Weitere Tipps und FAQs zum Fahrradhelm
Die häufigsten Fragen zum Fahrradhelm sind: wie lange ist die Lebenszeit eines Fahrradhelms? Und sollte ich diesen auswechseln, wenn er mir heruntergefallen ist?
Bei der Frage zur empfohlenen Lebenszeit eines Helms gehen die Empfehlungen etwas auseinander. In den erwähnten Magazinen oben spricht man teilweise von bis zu 5 Jahren. Etwas geringer fällt die Meinung einiger tech. Experten aus, wo auch von nur 2 Jahren gesprochen wird. Ich bin hier eher auf der vorsichtigeren Seite der Skala anzusiedeln und würde einen Helm nicht 5 Jahre lang fahren. Eine finale Empfehlung habe ich aber nicht, da mir eine gute und belegte Quellenangabe fehlt.
Der zweite Punkt zum Auswechseln beim Sturz ist auch nicht leicht zu beantworten. Generell darf der Helm auch mal vom Regal fallen, er wird dadurch nicht automatisch defekt oder unbrauchbar. Weil er nicht mit Gewicht beladen ist bei so einem Sturz. Hingegen muss man den Helm in jeden Fall auswechseln, wenn er bei einem echten Sturz Bodenkontakt hatte.
Fazit
Fahrradhelmtests spielen eine entscheidende Rolle bei der Beurteilung der Sicherheit von Fahrradhelmen. Neben den Testergebnissen sollten auch andere Sicherheitsfaktoren wie Passform, Haltbarkeit und Sichtbarkeit berücksichtigt werden. Die MIPS-Technologie stellt einen wichtigen Fortschritt dar, um den Schutz gegen Rotationskräfte zu verbessern und das Risiko von Kopfverletzungen beim Fahrradfahren zu verringern. Bei der Auswahl eines Fahrradhelms ist es ratsam, einen Helm mit MIPS-Technologie in Betracht zu ziehen, um die eigene Sicherheit zu maximieren.
Ich selbst versuche auch bei kurzen Touren immer einen Helm dabei zu haben, bin aber kein perfektes Vorbild. Beim Sport (Rennrad, Gravel- und Mountainbike) gilt aber immer: nie ohne Helm!