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Brooks-Fahrradsättel sind eine Kategorie für sich. Eigentlich könnte man auch verallgemeinernd von Leder-Fahrradsätteln sprechen, aber im Prinzip gibt es in diesem Gebiet nur Brooks und Brooks-Imitate (Ausnahmen bestätigen die Regel). Damit stellt der Brooks-Sattel die Alternative zum geläufigen, modernen Kunststoffsattel dar. Gemeinhin glaubt man, dass ein Ledersattel bloß eine Modeerscheinung oder einen Hipstertrend darstellt, aber bis in die 70er war Leder der Standard beim Fahrradsattel – und auch heute noch schwören Langstreckenfahrer auf die Überlegenheit des Ledersattels. Die Vor- und Nachteile vom Ledersattel und was es noch zu beachten gibt, hier bei uns im Brooks-Fahrradsattelratgeber. (→ Einen allgemeinen Ratgeber für Fahrradsättel inklusive Montage-Anleitung findest Du hier: Fahrradsattel Ratgeber)
Brooks Fahrradsattel
Brooks-Fahrradsättel sind in kaum abgeänderter Form seit über einem Jahrhundert zu erstehen. Auch manche der Lederreisetaschen von Brooks sind echte Vintage-Artikel, die bereits vor 1900 patentiert und hergestellt wurden. Auf der Firmenwebseite von Brooks findet man Scans von Originalbroschüren, in denen die Produktreihe von Brooks vorgestellt wird – wie etwa in dieser Broschüre von 1907, in der man auch heute noch verkäufliche Brooks-Sättel findet: „Brooks Cycle Saddles“ von 1907 bei brooksengland.com. Handelt es sich beim Ledersattel nicht doch bloß um eine antiquarische Technik, die momentan bloß als kurzlebiger Modetrend auflebt?
Dagegen sind vielfältige Argumente und Expertenberichte entgegenzubringen. Wer sich näher mit dem Thema befasst oder selber den Ledersattel ausprobiert, weiß, dass das Sitzleder immer noch einen echten Konkurrenten zum heutzutage geläufigen Kunststoffsattel darstellt. Ein handgefertigter Sattel aus gespanntem, hochwertigem Leder, wie Brooks ihn herstellt, verfügt über einen entscheidenden Vorteil gegenüber einem Kunststoffsattel: Das Leder passt sich mit der Zeit der individuellen Gesäßform des Fahrers an. Dies benötigt eine längere Einfahrphase, doch für bestimmte Fahrweisen gilt der Ledersattel durch diese Eigenschaft sowohl als verlässlichster als auch als komfortabelster Fahrradsattel. Ein Ledersattel ist nämlich auch deutlich langlebiger als ein Kunststoffsattel – sofern das Leder ordentlich gepflegt wird.
→ Ein Ledersattel von Brooks eignet sich vor allem für zwei Gruppen von Radlern:
- Einerseits ist Brooks der unumstrittene Edelsattel, was Langstreckenfahrer angeht, da kein anderer Fahrradsattel dem Komfort eines eingefahrenen Ledersattels nahe kommt. Wer also schon mal öfter von einer Stadt zur anderen Stadt, oder mit dem Fahrrad in den Urlaub nach Frankreich oder Spanien fährt, ist mit einem Brooks-Sattel bestens bedient.
- Andererseits erfüllt Brooks aber auch bei Stadträdern und für Hobbyradler einen praktischen Zweck. Je aufrechter der Fahrer sitzt, desto mehr Gewicht lastet auf dem Sattel, wodurch ein Ledersattel bereits nach kurzer Zeit eingefahren wird. Der erhöhte Komfort auf den Ruckelwegen in der Innenstadt macht sich mit einem eingefahrenen Brooks-Sattel durchaus bemerkbar.
Brooks Fahrradsättel Vor- und Nachteile
Hier sind die Vor- und Nachteile von Ledersätteln am Fahrrad nochmal kurz aufgelistet:
Vorteile vom Ledersattel
- Wenn man sich um den Ledersattel kümmert, hält er länger als ein Kunststoffsattel. (mehr dazu findest Du hier: Brooks-Sattel Einstellen und Pflege)
- Ein Ledersattel ist auf Dauer deutlich komfortabler.
- Ein Ledersattel kann notfalls auch repariert werden.
Nachteile vom Ledersattel
- Ledersättel benötigen Pflege und eine „Einsitz“-Phase.
- Ledersättel vertragen keine Nässe – sollte man nicht im Regen stehenlassen. Andererseits sollte man das einem gutes Fahrrad aber sowieso nicht antun…
- Ledersättel kosten mehr in der Anschaffung. (Man kann aber auch argumentieren, dass sich ein gut gepflegter Ledersattel auf Dauer auszahlt.)
- Ledersättel sind schwerer als Kunststoffsättel.
Brooks Fahrradsättel im Überblick
Hier ein Überblick zu den beliebtesten Brooks-Fahrradsätteln – aus Leder und Cambium. Beachte bitte, dass es die meisten Brooks-Sättel auch als Damensättel gibt. Der Modellname der Damenversion eines Brooks-Sattels trägt stets ein zusätzliches „S“ im Namen. Um die verlängerte Garantie von 10 Jahren für Brooks-Sättel nutzen zu können, musst Du den Sattel nach Erhalt bei brooksengland.com registrieren: Brooks Forever Garantie
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Brooks B17
Der beliebteste und meist verkaufte Sattel von Brooks ist der B17 Ledersattel, der bereits seit 1888 zu verkaufen ist. Damit hatten die ursprünglichen Entwerfer einen wahrhaft zeitlosen Fahrradsattel geschaffen – denn kaum ein anderes Teil irgendwo am Fahrrad kann sich damit rühmen, seit über einem Jahrhundert benutzt zu werden. Eine wahrhaftig einzigartige Leistung.
Laut Hersteller ist der B17 das Flaggschiff von Brooks und der klassische Ledersattel findet Verwendung am Reiserad, Trekkingrad und am Mountainbike. Die typische Schwingenform ist kennzeichnend für den Brooks B17 – nur wenige Radfahrer empfinden diese Schwingen als störend. Erfahrungsberichte von Langstreckenfahrern zum Brooks B17 Sattel finden sie beispielsweise hier: torstenfrank.wordpress.com und www.sheldonbrown.com
Den Brooks B17 gibt es in den unterschiedlichsten Versionen – mit und ohne Federung, als Damensattel, in unterschiedlichsten Farben, aber beispielsweise auch in der „Imperial“-Form, die einige Änderungen aufweist. Einerseits hat der Brooks Imperial-Sattel einen Längsschlitz in der Mitte des Sattels – eine Eigenschaft, die auch manche moderne ergonomische Sattel mit dem Imperial-Sattel teilen, obwohl der Imperial ebenfalls vor über einem Jahrhundert eingeführt wurde. Dieser Längsschlitz sorgt für eine Entlastung des Dammbereichs bei längeren Fahrten. Außerdem hat der Imperial mehrere Lochungen an den Seiten, an denen das Leder festgezogen werden kann. Dadurch lassen sich Form und Spannung des Leders zusätzlich anpassen.
Mehr Tipps zur Pflege und zum Einfahren euren B17 lest ihr weiter unten im eigenen Kapitel.
- Handgefertigt in England: Hergestellt mit 100 Jahre alten traditionellen Techniken und den hochwertigsten Materialien.
- Imperialer Schnitt - Brooks nutzt den imperialen Schnitt, um mehrjährigen Druck zu lindern.
- Formanpassung: Verwenden Sie die Gewindeperforationen, um die Form zu erhalten und den Komfort des B17 Imperial zu erhöhen.
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Brooks Cambium
Einen Beitrag zum Brooks Cambium-Fahrradsattel findest Du hier: Brooks Rennradsattel
Leder Fahrradsattel pflegen
Ein Ledersattel wie der von Brooks benötigt besondere Pflege – ganz anders als ein gewöhnlicher Kunststoffsattel. Denn eine Schwäche des Leders ist, dass es Wasser nicht so gut verträgt. Aber auch wenn das Fahrrad nur bei Sonne gefahren wird, trocknen die innewohnenden Öle des Ledersattels mit der Zeit ab. Das Leder kann dadurch Risse bekommen. Um dem gegenzuwirken, solltest Du unseren Ratgeber dazu aufsuchen: Brooks Sattel Pflege
FAQ
Ledersättel am Mountainbike sind zwar etwas ungewöhnlich, aber gelten mittlerweile schon als Geheimtipp. Verfechter des Leders wissen: Das Leder eignet sich für alle Fahrweisen, bei denen es sportlich zugeht oder man lange Strecken abfährt. Vor allem der sportliche Brooks Swallow oder der klassische Brooks Team Pro werden für das Mountainbike empfohlen, aber im Prinzip passen auch die üblichen Leder-Sättel von Brooks. Wer sich davor fürchtet, dass das Leder bei der Fahrt zu viel Nässe abkriegen wird, kann stattdessen zum Brooks Cambium-Sattel greifen.
Das ist natürlich an sich eine subjektive Frage. Um die Qualität von Brooks-Sätteln auf möglichst empirische Weise darzulegen, muss man sich die Radgeschichte anschauen. Brooks zählt zu den ersten Herstellern von Leder-Sätteln für Fahrräder und wurde bis zu den Siebzigern oft an Fahrrädern der Spitzenklasse verbaut. Als Kunststoffsättel auf den Markt kamen, erfuhr die Fahrradsattel-Industrie eine rasante Änderung. Kunststoffsättel benötigen keine speziellen Pflege, sind günstiger in der Herstellung und sind daher anwenderfreundlich. Im Prinzip überlebte diese Wende nur ein einziger Hersteller von Leder-Sätteln: Brooks. Man kann sich also von daher schon sicher sein, dass man nur das beste vom besten bekommt, was Ledersättel angeht. Es ist also eher eine Frage, ob man sich mit einem Ledersattel anfreunden kann. Die einzige Möglichkeit, um sich darüber sicher zu sein, besteht im Ausprobieren.
Die meisten Brooks-Sättel findet man wahlweise als Herren- oder als Damensattel. Die Variante für Damen trägt zusätzlich den Buchstaben “S” im Namen des Sattels. In unserer obigen Produktübersicht finden sie beispielsweise den Brooks Flyer Sattel auch als Damensattel mit dem Namen “Brooks England Damensattel Flyer S”.
Im Prinzip kann man alle Ledersättel von Brooks für Reiseräder und Langstreckenfahrer empfehlen. Das hochwertige Leder von Brooks hat es einfach an sich, dass es sich für lange Touren eignet – darauf vertrauen Radfahrer bereits seit über einem Jahrhundert. Doch welcher Brooks-Sattel eignet sich am besten? Das kommt ganz auf den Fahrer an. Beispielweise stören sich manche Radfahrer an der Schwingenform von manchen Brooks-Sätteln – die Beine können sich nämlich beim Treten an den Schwingen reiben. Andere Brooks-Sättel haben daher eine sportlichere Form ohne Schwingen. Wer sich davor fürchtet, dass der Brooks-Sattel zu hart ist, kann sich einen Brooks-Sattel mit Federung kaufen – das erhöht deutlich den Komfort des Fahrers (aber erhöht auch das Gewicht des Sattels). Die meisten Brooks-Sättel gibt es auch in der Variante für Damen und in verschiedenen Farben.
Es gibt verschiedene Methoden, um einen Brooks-Sattel zu sichern. Mit einem flexiblen Kabelschloss wie dem Abus Combiflex kann man das Kabel beispielsweise durch die Sattelstreben des Sattels führen und mit dem Rahmen verbinden. Dafür ist so ein Kabelschloss mit dem Bolzenschneider im Nullkommanix durchtrennt. Eine andere Methode besteht darin, die Schraube der Sattelstütze zu sichern – mit der Pitlock Sattelsicherung etwa. Trotzdem kann ein Dieb aber die anderen Schrauben am Sattel lösen (zwischen Sattelstreben und Sattelstütze zum Beispiel). Man kann den Dieben das Abschrauben aber auch schwer machen, indem man die Schrauben an Sattelstütze und Sattel (was im Normalfall reguläre Inbus-Schrauben sind) mit passenden Innensechskant-Schrauben austauscht. Zuletzt wollen wir aber auch die Alditüten-Methode vorstellen: Man stülpt eine zerknitterte Alditüte über den Sattel. Das schützt einerseits vor Regen, andererseits vermutet man nicht, dass sich unter einer Alditüte ein Edelsattel verbirgt.
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