Billige Fahrrad Montageständer findet man Online zuhauf. Auch Aldi und Lidl schmeißen mehrmals im Jahr solche Produkte auf den Markt. Denn die Aufgabe des Fahrradmechaniker-Assistenten ist simpel: fixiere das Rad in einer angenehmen Höhe, dass das Rad nicht umkippt und die Räder in der Luft sind. Klingt einfach. Man könnte das Rad ja auch einfach irgendwo aufhängen. Doch in der Realität kollidieren die Wünsche „Möglichst Billig“ und „Gute Qualität“. Wir haben nämlich einen billigen Montageständer bestellt und getestet. Dabei tun sich Abgründe auf.
Bereits in unserem Beitrag zu günstigen Fahrrad Montageständern unter 50€ haben wir vom Veloman Montageständer berichtet. Solche und identische Produkte listet Amazon hundertfach, mit verschiedensten Herstellernamen. Wer mutig ist bestellt direkt in China über AliExpress. Doch worauf sollte man sich bei diesem Experiment einstellen? Oder vielleicht gleich den Fahrrad Montageständer selber bauen?
Update (Okt 2020): Nun haben wir es auch geschafft und den Crivit Fahrrad-Montageständer getestet. Und waren mit dem Ergebnis sehr überrascht! Für alle auf der Suche nach einem günstigen Montageständer lest unbedingt unseren Test:
Gut und Günstig
Preiswert einkaufen gilt als Ziel. Studien belegen, dass sich der durchschnittliche Konsument am liebsten für das „Mittelklasse“ Produkt entscheidet wenn er die Wahl zwischen „Einsteiger“, „Mittelklasse“ oder „Premium“ hat. Nicht abgehoben teuer und luxuriös aber auch nicht am falschen Eck sparen. Doch gerade bei teureren Investitionen, die man für sein Hobby „Fahrradbasteln“ braucht, da dreht man jeden Euro zwei Mal um. Gerade beim Montageständer. Praktisch alle Produkte von Marken-Herstellern sind kaum unter 150€ zu haben. Muss das so teuer sein?
Sofort findet man sehr günstige Alternativen. Woran sparen diese genau? Und kann man das verkraften? Wenn dieser die Anforderungen erfüllt – warum mehr ausgeben?
Unsere Kriterien an einen guten Montageständer sind:
- Verarbeitung
- Kippstabilität
- Klemmung (der zentrale Dreh-und-Angel-Punkt, hier muss alles stimmen, damit das teure Rad nicht beschädigt wird)
- Extras (Diverse Halterungen für Werkzeug, Lenkerfixierung, etc)
Der Veloman Montageständer
Wir haben uns einen Montageständer aus dem Baumarkt besorgt, den man genauso auch überall Online findet. Typ „Greifarm“, mit vier Füßen auf einem höhenverstellbaren Standbein. Ein repräsentatives Exemplar.
Dieser stand nun mittlerweile über mehrere Jahre in der Redaktions-Werkstatt und hat eine Leidensgeschichte zu erzählen. Zimperlich wurde mit ihm nicht gerade umgegangen, doch er stand von Anfang an auf wackeligen Füßen. Hier unser kurzes Review über die Stärken und Schwächen.
Stärken
- Günstig
- Tut was er soll: Am Ende kommt man auch mit ihm gut aus
- Ummantelte Stahlstreben schützen die Lackierung des Rahmens
Schwächen
- Greifarm ging schnell kaputt
- Wackelig: Die Standfüße verdrehen sich schnell, dann kippelt der ganze Ständer
- Komplexe und aufwändige Montage durch unzählige Kleinteile
- Nicht Zusammenklappbar, verbraucht viel Platz in der Werkstatt
- Keine Qualitätskontrolle, billige Produkte haben schneller Mängel
Fazit
Auch wenn man geringe Ansprüche an seinen Werkstatt-Assistenten stellt – so sollte er doch das Rad halbwegs stabil halten. Das ist bei günstigen Produkten leider selten der Fall, wie dieses Exemplar beweist. Er wackelt und verbiegt sich, die Arbeit macht so keinen Spaß. Doch am Ende schafft auch er zumindest seine wesentliche Aufgabe zu erfüllen. Wem das ausreicht, der kann hier etwas Geld sparen und ein wenig Pokern. Mit etwas Glück ist das Produkt brauchbar und genügend.
Hier haben wir noch mehr Montageständer unter 50 Euro getestet.
Für alle anderen gibt es den Fahrradmontageständer Guide – hier findet ihr den umfangreichen Test diverser verschiedener Montageständer im Überblick.