Was ist die einfachste Möglichkeit sein Handy am Rad zu fixieren? Welches System hält am besten und mit welchen Geräten ist es kompatibel? Wenn man in das richtige System investiert, dann spart man sich Kosten beim Erweitern und Ersatzteilen. Oder spart einen Neukauf. Gerade Handyhalterungen gibt es wie Sand am Meer. Fast wie Handyschalen sind die kleinen Greifer ein Produkt für den Massenmarkt, in dem man schnell verleitet ist sich für das günstigste Angebot zu entscheiden. Ich stelle zwei qualitative Alternativen vor, die sich über viele Jahre bewährt haben. Quadlock vs Topeak Ridecase!
Optionen für Halterungen
Smartphones am Lenker zu fixieren ist weit verbreitet. Unter Motorrad- und Fahrradfahrern gleichermaßen. Zum Navigieren und alltäglichen Gebrauch kann das schon praktisch sein. Als Radfahrer kann man sich beim motorisierten Nachbarn auch einiges abgucken, denn dort müssen die Handys noch stabiler fixiert werden. Ein Anbieter, welcher für Motorrad und Fahrrad gleichermaßen produziert, ist Quadlock. Somit ist anzunehmen, dass die Stabilität hier von einem breiteren Publikum auf die Probe gestellt wird. Auf der anderen Seite ist Topeak, ein Garant für innovative Fahrradteile, egal ob Werkzeug oder Flaschenhalter. Hier kommen passgenaue Produkte für Radfahrer her. Doch das sind nicht alle Optionen.
Beleuchten wir kurz die Möglichkeiten der Fixierung.
- Case-Fixierung: Das Smartphone liegt in einem Case, welches wiederum mit der Lenkerfixierung verbunden ist. Das Case kann eine passgenaue Einheit sein (Case und Montagepunkt aus einem Guss) oder man hat ein passendes Case zum Handy, an dieses wird ein Montagepunkt auf die Rückseite aufgeklebt. Quad-Lock hat vor vielen Jahren diese Montage-Arten etabliert.
- Wasserdichte-Taschen: Universeller sind Taschen, in die das Smartphone versteckt wird. Hier ist es vor Wetter geschützt. Bedient wird es durch eine durchsichtige Oberfläche.
- Offene Fixiersysteme: Hier wird das Smartphone mit oder ohne Hülle eingespannt. Meist sind es Spinnen-Beine oder Gummi-Arme, welche das Smartphone fest fixieren sollen.
Hier ein Beispiel für jedes der genannten Systeme.
QuadLock Handyhalterungen
Das QuadLock-System ist eine vom Australier Chris Peters entwickelte universelle Handyhalterung. Die 2012 im Rahmen einer Kickstarter-Kampagne vorgestellt und erfolgreich finanziert wurde. Sodann wurde diese final entwickelt und auf den Markt gebracht. Und erfreut sich seitdem hoher Beliebtheit bei Radfahrern. Doch was macht dieses System so herausragend.
Die Idee wurde nun häufig genug kopiert und ist so genial einfach und einleuchtend. Man verbindet das Handy mittels einer Platte (am Handy direkt oder noch besser direkt im Case) mit einem Verschlusssystem, welches wiederum fest am Rad montiert ist. Mit einem einfachen Griff löst sich das Handy vom Rad. Und ist dennoch am Rad sicher fixiert.
Gleichzeitig ist die am Handy oder Case aufzubringende Platte universell kompatibel. Schließlich kann man nahezu jedes Case oder Handy mit der Adapterplatte kombinieren. Man klebt die Platte einfach auf die Rückseite. Zusätzlich gibt es direkt vom Hersteller Cases, in denen die Platte fest im Case integriert ist. Für die beliebtesten Smartphone Varianten (iPhone, Samsung, usw).
In meinem Test habe ich eine Platte zum Aufkleben gewählt. Der QuadLock-Mount sitzt direkt am Lenker.
Um die Adapterplatte an ein Case zu fixieren braucht man nur an der selbstklebenden Rückseite die Folie abzuziehen. Vorher wird die Fläche, auf der die Platte sitzen soll, noch gereinigt. Damit der Sticker auch garantiert hält.
Eine Stärke gegenüber anderen Anbietern hat QuadLock noch: Das System ist sehr weit verbreitet, man findet also mittlerweile alle nur denkbaren Mounts und Montagemöglichkeiten. Fürs Auto, Motorrad und überall sonst auch. So kann man das Handy überall schnell fixieren, auch an Stellen, die nicht so offensichtlich sind. Die Adapterplatte an der Rückseite kommt dann überall zum Einsatz. Und nicht nur am Rad. In der Werkstatt brauchst Du einen Platz fürs Handy? Warum nicht auch mit QuadLock hier einen festen Platz einrichten. Die Ideen können hier ganz kreativ sein.
Fazit:
Ich habe das QuadLock-System nun schon viele Wochen im Einsatz. Zwar nutze ich das Handy nicht allzu häufig am Lenker, aber kann berichten, dass das Handy sehr sicher sitzt. Es kann sich nicht auslösen, da ist der Sicherungsmechanismus von QuadLock sehr gut. Auch macht die Platte keine Anstalten sich vom Case zu lösen. Für den gegebenen Testzeitraum würde ich dem System ein „sehr gut“ aussprechen.
Topeak Ridecase
Nicht weniger Gimmicks als das QuadLock-System hat das Ridecase-System von Topeak. Auch hier haben wir ein sehr ausgeklügeltes Handyhalterung-System, welches mit ganz speziellen Lösungen für Radfahrer daherkommt.
Vom Prinzip funktioniert das Ridecase hier ähnlich universell wie QuadLock. Jedoch gibt es die ikonische Adapterplatte nicht. Stattdessen setzt Topeak verstärkt auf wasserdichte Taschen mit Touchdisplay. Etwas smarter ist noch die Fixierung des Mounts am Rad. Hier hat Topeak einfach mehr Erfahrung als Fahrradkomponenten-Hersteller.
Topeak Ridecase Mounts:
Der Mount von Topeak zur Handyhalterung kann direkt in den Vorbau integriert werden. Zudem kann das Handy in der Neigung über den Mount eingestellt werden. Das kann sehr praktisch sein, da es damit besser Platz im Cockpit findet. Zwischen Kabeln, Computern, Klingel und Licht ist häufig kaum noch Platz. Somit kann das Ridecase Mount hier echt praktisch sein.
Eine Möglichkeit ist es den Mount am Lenker mithilfe einer Schelle zu fixieren. So sitzt das Smartphone dann direkt am Lenker, neben anderen Gadgets. Falls Platz ist. Die Neigung lässt sich am Mount einstellen. Alternativ kann man die Abdeckung des Ahead-Vorbaus gegen den Ridecase-Mount tauschen. Der Ridecase-Mount nimmt den Platz der Abdeckung ein. So hat man etwas mehr Platz am Lenker, falls dieser schon belegt sein sollte. Im Ergebnis hat man das Smartphone gut im Blick, zB. zum navigieren.
Topeak Ridecases:
Es gibt drei Varianten um das Handy am Mount zu fixieren.
- Ridecase Smartphone-Cases: Für ausgewählte/beliebte Smartphones bietet Topeak Cases an. Diese haben eine Adapterplatte für das Ridecase Mount integriert.
- Wasserdichte Taschen: Universell mit den meisten Smartphones kombinierbar. Handy rein – fertig. Wie gut das Touch-Display dann noch funktioniert kann ich nicht berichten. Es wird aber etwas eingeschränkt nutzbar sein.
- Greifsystem: Mit Straps wird das Handy fixiert (siehe Bilder hier unten).
Ich habe ein Ridecase mit Greifsystem getestet.
Das Greifsystem funktioniert universell mit Smartphones von 4,5″ bis 6,5″. Mein OnePlus 6T passt mit 5,6″ ganz gut rein und sitzt sicher. Anleitung, Ridecase-Verpackung und Mount.
Fazit:
Das Ridecase ist eine tolle Alternative von einem innovativen Hersteller aus dem Fahrradsegment. Egal für welches Case und Halterung man sich entscheidet, der Mount wird das Handy dann garantiert sicher halten. Zudem gibt es auch für das Ridecase von Topeak viele Alternativen und Ersatzteile. Insofern kann man auch dahingehend hier nicht viel verkehrt machen.
Alternativen – Die Dritte Option
Neben den angeschraubten und fest fixierten Varianten gibt es die eingangs erwähnten „offenen Fixiersysteme“. Eine solche ist „Finn“ aus Wien, welche ich bereits vor ein paar Jahren getestet hatte. Diesen Test findet ihr unten verlinkt unter „Handy Halterungen“.
Bei der dritten Alternative sind Handyhalterungen gemeint, die das Smartphone ohne festen Mount am Rad halten. Dabei wird meist eine Spinnenkonstruktion verwendet, die sich um den Lenker legt und das Smartphone an den Ecken und Kanten fixiert.
Noch mehr Details zum Thema findet ihr im Sammelbeitrag / Ratgeber:
Gesamtfazit
Im Kampf zwischen den beiden wohl größten Handyhalterungs-Systemen gibt es für mich keinen klaren Gewinner. Beide Systeme haben ihre Stärken und Schwächen. QuadLock ist universeller und weiter verbreitet, findet mehr kreative Lösungen. Während Topeak für Fahrräder die besten Mounts anbietet, jedoch weniger universell funktioniert. In beiden Fällen wird man aber nichts falsch machen. Denn diese Systeme haben beide einen guten Halt. Und da braucht man auch nicht allzu schnell was neues kaufen.
Welches System nutzt ihr? Oder fahrt ihr lieber sowieso ohne Smartphone am Rad?