Continental, Pirelli, Panaracer, Specialized, Schwalbe und viele Boutique-Brands bringen Rennradreifen zu Hauf auf den Markt. Da ist es nahezu unmöglich durch den Dschungel aus Marketing und Kunstbegriff den Durchblick zu behalten was was ist.

Um euch bei der Auswahl des optimalen Rennradreifens für euren nächsten Wettbewerb und Trainingsausfahrt zu unterstützen, habe ich eine Übersicht der verschiedenen Modelle der Rennradreifen von Schwalbe zusammengestellt. Schwalbe ist ein führender Reifenhersteller – auch im Rennradreifen-Segment. Doch was taugen die Reifen in objektiven Tests in Magazinen? Und fahre ich selbst einen Schwalbe-Reifen auf meinem Rennrad? Mein Urteil lest ihr unten.

Einen Teil ihres Erfolgs verdanken die Reifen von Schwalbe ihrer hochwertigen Zusammensetzung. So bestehen die Reifen aus einem aufwendig gefertigten dreilagigen Material, dem sogenannten Triple-Compound. Dieser aus drei unterschiedlichen Gummimischungen bestehende Compound (Material-Mix bzw. Mischung) soll in allen Situationen besonderen Halt bieten – auch Profis schwören auf dieses Material.

In diesem Artikel findet ihr heraus, welche Vorteile die Tubeless-Technologie (Schwalbe TLE) mit sich bringt, warum der Pro One TT TLE von Profis bei Wettbewerben bevorzugt wird und mit welcher Haltbarkeit ihr bei den Rennradreifen von Schwalbe rechnen könnt. 

Die Rennradreifen von Schwalbe in ihren drei Ausführungen

Diese drei Ausführungen bieten euch Schwalbe mit ihrer Auswahl an Rennradreifen:

  • Pro One: Die schnellsten Rennradreifen von Schwalbe
  • CX-Pro: Die Cyclocross-Rennradreifen von Schwalbe 
  • G-One: Die Gravel-Rennradreifen von Schwalbe

So findet ihr den optimalen Schwalbe Rennradreifen für eure Anforderungen

Cop.Sw 700X40 G-One Bite Addix Perf Brsk Tle
Cop.Sw 700X28 Pro One Tr/Sk Addixrace Tl-Easy
Schwalbe 32823 - Reifen 700X30 CX PRO Performance A/R
Cop.Sw 700X40 G-One Bite Addix Perf Brsk Tle
Cop.Sw 700X28 Pro One Tr/Sk Addixrace Tl-Easy
Schwalbe 32823 - Reifen 700X30 CX PRO Performance A/R
42,90 EUR
47,99 EUR
13,90 EUR
Der Gravel-Performance Reifen von Schwalbe mit Profil für unwegsames Gelände.
Pro One Rennradreifen, beste Performance beim Abrollen auf der Straße, für alle, die so richtig Gas geben wollen.
Guter Allroad-Trainingsreifen fürs Gelände von Schwalbe.
Cop.Sw 700X40 G-One Bite Addix Perf Brsk Tle
Cop.Sw 700X40 G-One Bite Addix Perf Brsk Tle
42,90 EUR
Der Gravel-Performance Reifen von Schwalbe mit Profil für unwegsames Gelände.
Cop.Sw 700X28 Pro One Tr/Sk Addixrace Tl-Easy
Cop.Sw 700X28 Pro One Tr/Sk Addixrace Tl-Easy
47,99 EUR
Pro One Rennradreifen, beste Performance beim Abrollen auf der Straße, für alle, die so richtig Gas geben wollen.
Schwalbe 32823 - Reifen 700X30 CX PRO Performance A/R
Schwalbe 32823 - Reifen 700X30 CX PRO Performance A/R
13,90 EUR
Guter Allroad-Trainingsreifen fürs Gelände von Schwalbe.

Letzte Aktualisierung am 8.05.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

Asphalt, Schotter oder lehmiger Untergrund. Für alles gibt es den optimalen Reifen, doch wie genau sieht euer Nutzungsprofil aus? Diese Frage und nicht in erster Linie die Hersteller-Reifentypologie entscheidet ob ihr einen „guten“ Reifen findet. Auch weitere Faktoren, wie zB. die „Schlauchfrage“, sind wichtige Faktoren.

Neben meiner Zusammenfassung findet ihr auch häufiger Testergebnisse erwähnt – dazu mehr unten. Dort findet ihr Magazin-Testergebnisse und könnt diese auch online nachlesen!

Wie beeinflusst die Tubeless-Technologie den Rennradreifen?

Tubeless Easy oder auch kurz TLE genannt (zumindest beim Hersteller Schwalbe), bezeichnet Reifen ohne Schlauch. Tests zeigen, dass selbst bei Reifen mit Profil, die TLE-Reifen leichter rollen als diese mit Schlauch. Mehr dazu findet ihr beispielsweise in diesem Podcast von CyclingTips: NerdAlert Podcast

Die Pro One TLE Modelle von Schwalbe sollen sich durch ihren bemerkenswerten Rollwiderstand auszeichnen.

Wer noch etwas weiter gehen möchte kann für Rennen und Wettkämpfe die Pro One TT TLE Modelle genauer ansehen. Diese sollen noch besser an die Tubeless-Technologie angepasst sein. Die Rennradreifen Pro One TT TLE sind besonders leicht und rollen daher schneller als die anderen Modelle der Pro One Serie. Insgesamt, überzeugt die Tubeless-Technologie durch ihre Schnelligkeit und das geringe Gewicht. Daher bietet Schwalbe die Tubeless-Technologie mittlerweile bei den meisten ihrer Modelle ihrer Rennradreifen an.

Kann man Schnelligkeit und besonders leichte und/oder feine Compounds (Mischungen) gleichsetzen? Durchaus ist das naheliegend. Ein Fahrradreifen der besonders nachgiebig ist wird auch bessere Abrolleigenschaften haben, da die weiche Karkasse besser walkt (Verformung der Karkasse beim Abrollen des Reifens). Nachteil dabei ist, dass solche filigranen Reifen sich schneller abnutzen (kürzere Haltbarkeit) und schneller eine Panne haben (geringer Pannenschutz).

Also durchaus ein zweischneidiges Schwert! Welches durch Tubeless-Technologien alleine nicht aus der Welt zu räumen ist. Generell gesagt ist aber Tubeless auch für Rennradreifen die Zukunft, wie auch das Profi-Peloton zeigt. Wo Tubeless den geklebten Schlauchreifen mittlerweile ersetzt hat.

Drahtreifen, Faltreifen und ihre Vorteile – Die Alternative zu Tubeless

Der Drahtreifen ist der Standard unter den Fahrradreifentypen und findet sich daher in den meisten Fahrrädern. Ein großer Vorteil der Drahtreifen ist ihre, im Gegenteil zu Schlauchreifen, einfache Montage. Aufgrund des innenliegenden Drahts springen die Räder bei erhöhtem Druck nicht von den Felgen ab. Eine Sonderform des Drahtreifens ist der Faltreifen. Der Faltreifen lässt sich anders als der Drahtreifen falten, da er anstelle des Drahts aus Kevlarfäden gefertigt wird. Dies hat auch zur Folge, dass der Faltreifen um einiges leichter ist als der Drahtreifen. Bei den Rennradreifen von Schwalbe ist beispielsweise der Ultremo ZX ein Faltreifen.

Ob ihr nun auf einen Draht- bzw. Faltreifen oder modernen Tubeless-Reifen setzt ist vor allem Typfrage. Tubeless kann auch problematisch in der täglichen Pflege und Montage sein (meine Erfahrungen mit Tubeless-Rennradreifen findet ihr verlinkt). Wer auf Performance aus ist wird zum Tubeless-Reifen greifen.

Auf diese Kriterien solltet ihr beim Kauf von Rennradreifen mit Profil achten

Das Profil wirkt sich auf den Rollwiderstand aus (natürlich spielt hier auch die Gummizusammensetzung eine Rolle), dennoch zeigte sich im Test, dass das Profil die Leistungsfähigkeit des Reifens beeinflusst. So hatten die Rennradreifen mit stärkerem Profil, also das G-One Bite Modell und das G-One Terrabite Modell, einen deutlich höheren Verlust an Leistung als die Modelle mit weniger Profil, also die Modelle G-One Speed und G-One Allround. Mit einem Leistungsverlust von lediglich 3 Watt kann dies jedoch größtenteils vernachlässigt werden. Auch dieser Test bestätigte, dass die G-One Tubeless-Modelle durchgehend schneller und leichter waren als die Modelle mit Schlauch.

Mehr zu diesen Tests lest ihr unten – zum Thema Magazin-Testergebnisse.

Wie steht es um die Haltbarkeit der Rennradreifen von Schwalbe?

An Markierungen im Reifen (bei Continental im Bild hier sind es zwei Einkerbungen) erkennt man, ob ein Reifen abgenutzt ist. Sind die Markierungen nicht mehr zu sehen, dann ist der Reifen durch und sollte ersetzt werden.

Die beliebten Rennradreifen der Schwalbe Serie One halten in der Regel zwischen 3.000 Kilometern und 7.000 Kilometern laut Tests.

Ob euer Reifen abgefahren ist, erkennt ihr – anders als beim Auto – nicht daran, dass das Profil runter ist. Stattdessen müsst ihr darauf achten, ob auf der Lauffläche die Pannenschutzeinlage oder die Karkassenfäden sichtbar werden. Sobald ihr eine der beiden Kennzeichnungen deutlich seht, wird es Zeit für einen neuen Reifen. Um dem vorzeitigen Verschleiß eurer Reifen vorzubeugen, reicht es aus, einmal pro Woche den Luftdruck zu überprüfen. Wenn ihr mit zu niedrigem Luftdruck fahrt, können die Seitenwände beschädigt werden und der Reifen nutzt sich generell schneller ab.

Wie beeinflusst die Reifenbreite der Rennradreifen von Schwalbe das Fahrerlebnis?

Bei breiten Reifen kann der Luftdruck etwas verringert werden, was zu einem komfortableren Fahren beiträgt. Da spreche ich aus Erfahrung. Meine 28mm oder gar 32mm Trainingsreifen mit weniger als 4bar mag ich nicht mehr missen.

Mit 5 Bar (und weniger, abhängig vom Gesamtgewicht aus Fahrer und Rad) Luftdruck könnt ihr euren Pro One Tube Type in 28 mm mit dem größten Komfort fahren. Die Unebenheiten der Straße werden durch den niedrigen Luftdruck zuverlässig gefedert, ohne dabei zu walken. 

Durch den niedrigeren Druck haben größere Reifen automatisch auch eine größere Auflagefläche, diese wirkt sich so aus, dass die Reifen selbst bei niedrigem Luftdruck problemlos und leicht rollen. Das ist tatsächlich kein Widerspruch.

Nachteile der breiteren Reifen sind eher das höhere Gewicht und die etwas weniger windschlüpfige Form als schmalere Modelle. Breite Rennradreifen von Schwalbe eignen sich daher besonders für diejenigen unter euch, die diesen Umstand für etwas mehr Komfort gerne in Kauf nehmen.

Pro One: Die neuen Rennradreifen bei Schwalbe

Die Pro One (früher: nur „One“) Serie wurde von Schwalbe entwickelt, um eurem Rennrad mit besonders leichten und schnellen Reifen die optimale Basis für den Gebrauch auf Asphalt und für die Teilnahme an Wettrennen zu bieten.

Die positiven Eigenschaften der Pro One Serie entstehen aufgrund zweier Faktoren. Erstens, aus dem herausragend niedrigen Gewicht der Reifen und zweitens aufgrund des geringen Rollwiderstands. Ergänzt wird die so gewährleistete Laufleistung der Reifen durch den nennenswerten Grip der Reifen. Der Grip wirkt sich auf eure Sicherheit auf der Straße aus.

Es gibt den Pro One in drei Varianten:

  • Pro One Tube Type: Der klassische Allrounder, welcher durch optimale Haftung auf der Straße, satt aufliegt und euch dennoch schnell und leicht ins Ziel bringt. 
  • Pro One TLE (Tubeless): Aufgrund des Addix-Compound hat der Pro One TLE einen beeindruckenden Grip und eine hohe Strapazierfähigkeit. Bei der Ausfertigung in 25 mm hat der Reifen ein konkurrenzloses Gewicht von lediglich 205 g.
  • Pro One TT TLE (Tubeless): Speziell für den Wettkampf, sehr leicht und besonders schnell, daher aber auch dünner.

CX Pro: Die Cyclocross-Modelle bei Schwalbe

Die Cyclocross-Modelle mit ihrer erhöhten Reifenbreite wurden für die Nutzung querfeldein oder auf einem Rundkurs (abgesteckte Strecke) entwickelt. Cyclocross ist im strengen Sinne eine eigene Sportart, bei der es darum geht, möglichst viel Geschwindigkeit auf verschiedenen Untergründen aufzubauen. Aufgrund des Designs, sowie der ausgeprägteren Reifenprofile und den breiteren Reifen ermöglichen Cyclocross-Reifen einen höheren Pannenschutz, sowie einen noch besseren Grip und Schutz vor Durchschlägen, ohne dabei die Rennradkomponente zu vergessen. Dies unterscheidet sie auch von den Gravel-Modellen, welche für längere Touren konzipiert wurden und somit anders als ein Cyclocross-Modell nicht den Fokus auf agiler Geschwindigkeit in Terrain hat.

  • CX Pro: Hochleistung selbst querfeldein mit exzellentem Grip auf trockenem und nassem Untergrund geeignet.
  • CX Comp: Für Straße, Schotter und trockenes Gelände geeignet. Leichter Kurven-Grip und angenehmes Gewicht der Reifen ermöglichen optimales Fahrerlebnis. Mit Schlauch und mit Modellen zwischen 30 und 50 mm Reifenbreite erhältlich.

G-One: Die Gravel-Modelle bei Schwalbe

Die G-One Serie wurde dafür entwickelt, um euch nicht nur Geschwindigkeit, sondern auch optimale Haftung zu bieten. Gravel-Modelle bewegen sich in ihrer Reifenbreite meist zwischen 37 mm und 50 mm. Um auch auf ungefestigtem und grobem Gelände mit dem Rennrad unterwegs sein zu können, benötigt ihr Pneus, die den Konditionen optimal gewachsen sind. Nur mit einem Reifen, der das passende Profil hat, bekommt ihr das sichere und freudebringende Erlebnis, was das Ziel jedes Radfahrers ist.

Das Gravel-Bike bietet Stabilität, Robustheit und Fahrkomfort. So können auch lange Strecken auf unwegsamen Geländen mit Reifen der G-One Serie zurückgelegt werden. Nicht nur das Fahrgefühl ist ein vollkommen anderes, bereits bei der Optik könnt ihr die enormen Unterschiede zwischen den vier Modellen G-One Speed, G-One Allround, G-One Bite und G-One Ultrabite zu den Cyclocross-Reifen und dem klassischen Rennradreifen erkennen. 

  • G-One Speed: Das optimale Modell für Asphalt und feinen Schotter. Dieses Modell ist mit seinem flachen Profil besonders leistungsfähig.
  • G-One Allround: Das Modell für alle, die ein bisschen mehr Gelände einplanen, aber bei der Leistung keine Abstriche machen wollen.
  • G-One Bite: Das Modell ist bereits für grobes Terrain und Schlamm ausgelegt und hat ein deutlich ausgeprägteres Profil als die ersten beiden Modelle.

G-One Ultrabite: Das letzte Modell der Serie ist mit seinem Profil für diejenigen geeignet, die mit ihrem Bike gerne auch in sehr unwegsamen Geländen unterwegs sind, das Profil ist jedoch deutlich erhöht und wird die Laufleistung des Reifens beeinflussen.

Schwalbe Rennradreifen in Magazintests

In folgenden Fahrrad-Magazinen findest Du Tests zu Schwalbe Rennradreifen:

  • Tour Magazin 08/2022

Diese kannst Du ganz einfach kostenlos online nachlesen, mit einem Readly-Account:

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Verdict – Mein Fazit

Soweit nun zur Übersicht der Reifen von Schwalbe. Man sieht: es ist eine ganz eigene Welt, neben den klassischen Schwalbe Marathon Tourenreifen, die jeder Alltagsfahrer kennen sollte. Und da sieht man auch, dass da viel mehr steckt als bloße Marketing-Worthülsen. Die „One“-Rennradreifen-Serie von Schwalbe ist nicht auf Pannenschutz und Langlebigkeit ausgelegt, wie ein Marathon Reifen (der sich fährt wie ein Sack Nüsse). Aber welchen Rennradreifen würde ich wählen?

Ich richte mich da nach den Testergebnisse und meinem persönlichen Sicherheitsgefühl (Grip). Neben den Magazintests gibt es auch „Amateurtests“, bei denen die Reifen einfach mit einem Bergab-Rolltest verglichen werden. So kürzlich beim Bike-Podcast EnjoyYourBike passiert: 10 Stunden Reifentest.

Darunter auch ein Schwalbe G-One Bite (35mm) und ein Pro One (25mm) Rennradreifen. In diesem (nicht statistisch signifikanten oder wissenschaftlichen Kriterien genügendem) Test lagen die Schwalbe Reifen im guten Mittelfeld weiter vorn. An der Spitze zeichnet sich ein anderer Reifen ab.

Continental ist tatsächlich die Marke, welche nach meiner Wahrnehmung sowohl in Tests als auch in Podcasts und Communities den aktuell besten Ruf geniest. Und die Conti GP 5000 sind tatsächlich meine erste Wahl beim Rennrad – Sorry, Schwalbe! Ein umfangreicher Beitrag zu den Conti Pneus ist schon in Arbeit.

Wie hat euch diese Übersicht gefallen? Und welche Rennradreifen fahrt ihr im Training und bei Wettbewerben?