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Der Steuersatz am Fahrrad ist entscheidend dafür, dass das Lenken des Fahrrads unter allen Bedingungen flüssig und leichtgängig abläuft. Nur mit einem ordentlichen Steuersatz macht das Fahrradfahren Spaß. Wenn sich der Lenker beim Fahren nur schwer bewegen lässt, liegt ein Problem beim Steuersatz vor. Denn der Steuersatz besteht aus zwei Lagerschalen, die am oberen und unteren Ende des Steuerrohrs sitzen. Die verbauten Kugellager sorgen dafür, dass keine Reibung entsteht zwischen der Gabel und dem Rahmen. Deshalb muss der Steuersatz auch zur Gabel und zum Steuerrohr des Fahrrads passen! Man unterscheidet allgemein zwischen Gewinde-Steuersätzen (Klassisch, Retro-Stahlrenner) und gewindelosen Steuersätzen (Ahead, moderne Bauform), aber darüber hinaus gibt es verschiedene Standards, die nicht miteinander kompatibel sind. Was man zu den verschiedenen Steuersatz-Arten wissen muss und mehr hier in unserem Ratgeber zu Fahrrad-Steuersätzen.
Kompatibilität – Vorsicht vor dem Kauf
Fahrradteile sind selten standardisiert, nicht jeder Bremsgriff passt an jeden Lenker. Nicht jeder Lenker an jeden Vorbau. Deshalb unsere Tipps zu Steuersätzen – darauf musst Du achten:
- Der Steuersatz muss zu deinem Rahmen passen. Zuerst unterscheidet man zwischen (gewindelosen) Ahead-Steuersätzen und den klassischen Gewinde-Steuersätzen.
- Bei Ahead-Steuersätzen unterscheidet man außerdem zwischen drei verschiedenen Bauarten: EC (External Cup), ZS (Zero Stack) und IS (Integrated Standard).
- Der Steuersatz muss außerdem zur Größe des Gabelschafts passen. Bei Gewinde-Steuersätzen unterscheidet man nur zwischen 1-Zoll und 1 1/8-Zoll. Bei Ahead findet man unterschiedliche Größen.
Steuersatz Typen
Zuerst muss man zwischen den alten Gewinde-Steuersätzen und den neueren gewindelosen Steuersätzen unterscheiden, die meistens an modernen Fahrrädern benutzt werden. Aber selbst dann gibt es noch verschiedene Untertypen, die vom Rahmen und der Gabelgröße abhängen. In der Grafik sind die verschiedenen Untertypen aufgelistet. Bei Gewinde-Steuersätzen unterscheidet man bloß zwischen den beiden Größen 1“ Schaft und 1“ 1/8 Schaft. Bei den gewindelosen Steuersätzen unterscheidet man grundsätzlich zwischen den verschiedenen Bauarten: External Cup (EC), Zero Stack (ZS) und Integrated (IS). Je nach der Bauart befindet sich die Lagerschale innerhalb oder außerhalb des Rahmens. Aber auch hier gibt es verschiedene Größen. Darauf gehen wir später unter „Steuersatz Größen“ näher ein. Vorerst möchten wir zu den verschiedenen gewindelosen Steuersatz-Typen eingehen.
EC – External Cup: Die Lagerschalen sitzen außerhalb des Steuerrohrs. Früher war dies die gewöhnliche Bauart für Steuersätze, mittlerweile findet man an neuen Rennrädern und MTBs aber nur noch ZS und IS.
ZS – Zero-Stack: Diese Lagerschalen bezeichnet man auch als „Low Profile“ oder semi-integriert. Die Lagerschalen werden in die Steuerrohre gepresst, die daher etwas größer sein müssen. Der Steuersatz sieht hier daher etwas eleganter aus – die Lagerschalen lugen nicht so hervor wie beim External Cup.
IS – Integrated Standard: Hier sind die Lagerschalen direkt im Steuerrohr integriert, wodurch sie überhaupt nicht sichtbar sind. Wenn man neue IS-Steuersätze kauft, kommen sie daher ohne Lagerschale. Man bekommt bloß die Industrielager (die man in die integrierten Lagerschalen platziert), Gabel-Konus und Abdeckkappe.
Steuersatz Test
Im folgenden einige Empfehlungen und Daten zu den bekannten Standards. Es ist schwer eine subjektive Meinung zu einem Steuerlager zu geben und nur ein Labortest könnte die Unterschiede in der Verarbeitung und Qualität des Materials aufdecken. Deshalb verbleiben wir mit Tipps und Erfahrungswerten.
Dabei fällt vor allem der Cane Creek 40 („Forty“) auf, der häufig in Communities und Foren weiterempfohlen wird. Dies können wir anhand eigener Erfahrungen bestätigen. Aber auch die anderen Lager erfüllen ihren Dienst sehr gut. Wer seine Lager stark beansprucht (Downhill, MTB) der sollte auf Empfehlungen aus diesem Bereich suchen. Für alle anderen empfiehlt sich der klassische Mittelweg: nicht zu günstig und nicht zu teuer.
Klassische Gewinde-Steuersätze
Die Vergleichstabelle konnte nicht ausgegeben werden.Ahead-Steuersätze EC
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Ahead-Steuersätze ZS
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Ahead-Steuersätze IS
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Steuersatz Größen
S.H.I.S.
Um bei den verschiedenen Gewinde-Steuersätzen Klarheit zu schaffen, einigten sich die großen Fahrradteilhersteller 2010 auf einen Standard zur Angabe des Steuersatz-Typs. Dieser Standard nennt sich SHIS – Standardized Headset Information System. Hier wird die Bauart des Steuersatzes zusammen mit der Größe angegeben. Dabei werden immer zwei Größen angegeben, die sich auf zwei Maße am Fahrrad beziehen: Die erste Zahl ist der Durchmesser des Steuerrohrs und die zweite Zahl ist der Durchmesser des Gabelschafts. Da aber der Ober- und Unterteil des Steuersatzes immer etwas unterschiedlich groß sind, findet man bei einem kompletten Steuersatz diese Angabe doppelt. Die erste Angabe bezieht sich auf den Oberteil, die zweite Angabe auf den Unterteil. Nehmen wir als Beispiel ein weit verbreitetes Maß:
EC34/28,6 – EC34/30
- EC34/28,6 bezieht sich auf den Oberteil. Der Außendurchmesser beträgt 34mm und der Innendurchmesser 28,6mm. Die Bauart ist EC (External Cup).
- EC34/30 bezieht sich auf den Unterteil. Der Außendurchmesser beträgt 34mm und der Innendurchmesser 30mm. Die Bauart ist ebenfalls EC.
→ Es geht hier um einen gewöhnlichen 1 1/8″ Zoll Gabelschaft! Meistens findet man beim Steuersatz außerdem eine Angabe darüber, wie groß der passende Gabelschaft sein soll, damit völlige Klarheit besteht.
→ Man sieht daher auch gleich, ob es sich um einen Tapered Steuersatz handelt oder nicht. Das sind Steuersätze für Tapered Gabelschäfte, die oben dünn sind und unten dick. Deswegen ist logischerweise auch der Oberteil des Steuersatzes kleiner als der Unterteil.
Steuersatz Größentabelle
Hier eine Übersicht gängiger Steuersatz-Größen und welcher Gabelgröße sie entsprechen – von dünnen „1 Zoll“-Gabeln bis zu den dickeren Tapered Gabeln.
Diese Tabelle gilt nur, wenn die Steuerrohr-Maße den Maßen der Gabel entsprechen! Wenn das Steuerrohr oben oder unten größer ist, benötigt man einen Reduzier-Steuersatz. Beachte außerdem: Es gibt auch Tapered-Steuerrohre, die oben und unten unterschiedliche Steuersatz-Bauarten benötigen (z.B. oben ZS und unten EC).
Gabel-Durchmesser | Steuersatz oben, EC | Steuersatz unten, EC | Steuersatz oben, ZS | Steuersatz unten, ZS | Steuersatz oben, IS | Steuersatz unten, IS |
---|---|---|---|---|---|---|
1'' ISO Standard (25,4mm) | EC30/25,4 | EC30/26 | -- | -- | -- | -- |
1 1/8'' (28,6mm) | EC34/28,6 | EC34/30 | ZS44/28,6 | ZS44/30 | IS41/28,6 | IS41/30 |
Tapered. Oben 1 1/8'' (28,6mm); Unten 1,5'' (38,1mm) | EC34/28,6 | EC49/40 | ZS44/28,6 | ZS56/40 | IS41/28,6 | IS52/40 |
1,5'' (38,1mm) | EC49/38,1 | EC49/40 | ZS56/38,1 | ZS56/40 | -- | -- |
Reduzier-Steuersätze
Falls man eine Gabel am Fahrrad verbauen möchte, die dünner ist als das Steuerrohr, hat man zwei Optionen zur Auswahl: Entweder er holt sich eine Reduzierhülse (bzw. zwei), die auf das Steuerrohr montiert wird, um darauf dann einen Steuersatz der kleineren Größe zu montieren. Oder er holt sich einen speziellen Reduzier-Steuersatz, bei dem die Reduzierhülse quasi schon integriert ist. Diese Steuersätze werden hauptsächlich benutzt, wenn das Steuerrohr oben oder unten den Durchmesser 1,5“ hat und man eine 1 1/8“ Gabel verwenden möchte. Hier ist eine Übersicht über die gängigen Steuersatz-Größen, die man dann benötigt.
Steuerrohr- und Gabelschaft-Durchmesser | Steuersatz oben, EC | Steuersatz unten, EC | Steuersatz oben, ZS | Steuersatz unten, ZS | Steuersatz oben, IS | Steuersatz unten, IS |
---|---|---|---|---|---|---|
1,5'' Steuerrohr und 1 1/8'' Gabelschaft | -- | EC49/30 | ZS49/28,6 | ZS56/30 | -- | IS52/30 |
Tapered 1,5'' Steuerrohr und 1 1/8'' Gabelschaft | EC34/28,6 | EC49/30 | ZS44/28,6 | ZS56/30 | IS41/28,6 | IS52/30 |
Steuersatz für verschiedene Fahrrad-Typen
Bei den meisten Fahrradteilen kann man außerdem nach dem Einsatzzweck des Einbauteils unterscheiden: vor allem die Unterscheidung zwischen Rennrad und MTB. Beim Steuersatz gibt es jedoch keine Unterscheidung zwischen Rennrad-Steuersätzen und MTB-Steuersätzen. Höchstens, wenn man ein altes Stahlrennrad mit Gewinde-Vorbau hat, benötigt man einen speziellen Steuersatz. Ansonsten erfüllt der Steuersatz schließlich immer die gleiche Funktion am Fahrrad: ein flüssiges Lenkgefühl. Man muss lediglich auf die passende Größe und Bauart achten, was durch den Rahmen und den Durchmesser des Gabelschafts bestimmt wird!
Steuersatz-Hersteller
Ein Steuersatz ist schon eine etwas kompliziertere Sache als bei vielen anderen Fahrradteilen, weswegen nicht jeder Fahrradhersteller auch Steuersätze herstellt. Wenn man nach beliebten Steuersätzen sucht, findet man daher nur wenige Markennamen, die man von anderen Fahrradteilen kennt. Trotzdem gibt es eine Auswahl an zuverlässigen Herstellern, an denen man sich orientieren kann. Meistens stellen diese Hersteller außerdem noch andere, ähnliche Präzisions-Teile am Fahrrad her – meistens sind es die „Dreh- und Angelpunkte“, auf die sich diese Hersteller spezialisieren, wie etwa Naben, Tretlager und Laufräder.
FSA Steuersatz
FSA (Full Speed Ahead) ist ein amerikanischer Hersteller verschiedener Fahrradteile. Das Unternehmen entwickelt alle Fahrradteile in enger Zusammenarbeit mit Spitzensportlern. FSA engagiert sich sowohl im Rennradsport als auch in den MTB-Disziplinen und stellt seine Fahrradteile einer Reihe verschiedener Teams zur Verfügung, die das Unternehmen stolz auf der Webseite präsentiert: FSA Sponsored Teams. Das soll aber nicht heißen, dass FSA-Teile nur für Profis hergestellt werden – man findet auch die verschiedensten Fahrradteile in der Einsteiger-Preiskategorie und erhält trotzdem die FSA-Qualität und die Innovationen aus dem Spitzensport. So etwa beispielsweise beim „The Pig“ FSA-Steuersatz, der mit seinem robusten Gehäuse und den übergroßen Kugellagern vor allem bei MTB-Fahrern beliebt ist.
Acros Steuersatz
Acros ist ein heimischer Hersteller von Fahrradteilen, der in Renningen ansässig ist, einer Kleinstadt westlich von Stuttgart – der perfekte Ort für ausgiebige Praxistests der eigens entwickelten und vor Ort hergestellten Fahrradteilen. Acros arbeitet ebenfalls eng mit Spitzensportlern zusammen, rühmt sich jedoch nicht ganz so vieler Teams wie es FSA tut. Stattdessen stellt Acros eher einzelne Spitzen-Athleten vor, die mit Acros-Teilen fahren. Darunter zum Beispiel der Enduro-Profi und mehrfache Megavalanche-Sieger Rémy Absalon.
Chris King Steuersatz
Chris King ist ein amerikanischer Hersteller, der vor allem für seine stabilen und langlebigen Steuersätze bekannt ist. Hier bekommt man nur das beste vom besten – ein Chris King-Steuersatz übersteht idealerweise mehrere Fahrräder und lässt sich auch von Unfällen nicht beeinträchtigen. Deswegen bewegt man sich hier preislich auch in der Profi-Klasse, was Steuersätze angeht.
Cane Creek Steuersatz
Bei Cane Creek handelt es sich um einen amerikanischen Hersteller mit stolzer Firmengeschichte. Unter anderem rühmt sich das Unternehmen mit der globalen Verbreitung des gewindelosen Ahead-Vorbaus, wie wir ihn heute kennen. (Mehr zur Geschichte des gewindelosen Vorbaus hier: Fahrrad-Vorbau Ratgeber) Cane Creek war also von Geburtsstunde an mit dabei, was den Ahead-Vorbau und Steuersätze angeht. Aber auch schon davor war das Unternehmen ein bekannter und zuverlässiger Hersteller, dessen Teile immer im Spitzensport dabei waren. Seit Firmengründung 1974 ist das Unternehmen nur noch mehr gewachsen.
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